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Die Wildgänse Kommen Ganzer Film Deutsch

The Wild Geese

Von Volker Schönenberger

Kriegs-Action // Eine Concorde landet in London-Heathrow. An Bord: Colonel Allen Faulkner (Richard Burton), der damit einer Einladung des britischen Bankiers Sir Edward Matherson (Stewart Granger) gefolgt ist. Das Flugticket und ein großzügiger Scheck trugen das Ihre dazu bei, Faulkner zum Kommen zu bewegen. Zwei Jahre zuvor war im zentralafrikanischen Zembala Präsident Limbani (Winston Ntshona) aus seinem Amt geputscht worden. Seine Hinrichtung ist beschlossene Sache, Faulkner soll ihn vorher befreien. Matherson hat aufgrund der reichen Kupfervorkommen des Landes geschäftliche Interessen in Zembala.

Ab nach Swasiland!

Der gealterte Söldner willigt ein, verlangt aber zwingend, zwei alte Freunde mit an Bord zu holen: Captain Rafer Janders (Richard Harris), der den Plan zur Befreiung Limbanis ausarbeiten soll, und Lieutenant Shawn Fynn (Roger Moore). Janders lid sich zur Ruhe gesetzt, lebt in London und will sich eigentlich nur noch um seinen Sohn Emile (Paul Spurrier) kümmern, lässt sich aber zur Teilnahme überreden. Fynn hält sich zufällig gerade ebenfalls in der englischen Hauptstadt auf, hat sich aber mit der Mafia angelegt. In letzter Minute kann Matherson erreichen, dass der Mordauftrag zurückgezogen wird, wodurch Fynn zum Squad stoßen kann. Außerdem bringt er gleich noch den Südafrikaner Lieutenant Pieter Coetzee (Hardy Krüger) mit. Nachdem die Offiziere weitere Kämpfer angeworben haben, fliegt der gesamte fifty-Mann-Trupp ins afrikanische Swasiland, um sich dort vom alten Recken Sandy Immature (Jack Watson) auf Vordermann bringen zu lassen. Früher als erwartet beginnt dice Mission bereits Heiligabend.

Scharfer Drill vor dem Einsatz: Faulkner (vo.) und seine Männer

Ein Haufen alter Säcke begibt sich auf ein Himmelfahrtskommando – dass sich das Alter der Haudegen so sehr bemerkbar macht und dice Wirkung des Films beeinträchtigt, hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Meine letzte Sichtung vor der nun erfolgten liegt aber auch ewig zurück, datiert sicher bis vor dice Jahrtausendwende. Dass die Söldner vor dem Einsatz erst gedrillt werden, erinnerte mich ein wenig an Stanley Kubricks Vietnam-Drama „Full Metallic Jacket" (1987). Darin erschöpfen sich die Vergleiche aber auch schon, kann „Die Wildgänse kommen" doch zu keinem Zeitpunkt für sich beanspruchen, ein ernsthaftes und ernst zu nehmendes Kriegsdrama zu sein. Dazu trägt nicht zuletzt der schmissige Soundtrack bei. Achtet allein mal beim Absprung des Trupps per Fallschirm auf die Musik. Den Titelsong „Flight of the Wild Geese" steuerte dice englische Vocaliser-Songwriterin Joan Armatrading bei. Ob sie wusste, was für einen Flick sie da musikalisch illustrierte? Die Trainings-Sequenz wurde im Übrigen tatsächlich am Originalschauplatz in Swailand gedreht. Für die übrigen Außenaufnahmen wechselte dice Crew nach Südafrika. Die Kooperation mit dem dortigen Apartheid-Regime führte später zu Protesten und Demonstrationen gegen den Film.

Der schwule Sanitäter

Dice Trainingseinheiten bringen etwas soldatische Folklore an der Grenze zum Klamauk. Mit dem Sanitäter Arthur Witty (Kenneth Griffith) gibt es sogar einen Schwulen, was ein paar homophobe Schenkelklopfer zur Folge hat. Im Einsatz geht es dann aber schnell zur Sache, und dabei ist es bemerkenswert, mit welcher Chuzpe finsteres Gebaren als völlig normale Kriegshandlung dargestellt wird: Wenn in einer Baracke ein paar schlafende Soldaten einfach mal and then mit Giftgas umgelegt werden, bekommen wir immerhin einen Hauch eines Gefühls davon, wie Söldner im Lauf der Geschichte in Afrika gewütet haben; wobei ich unterstelle, dass es den Machern nicht darum ging, beim Publikum dieses Gefühl hervorzurufen. Es geht ohnehin schnell wieder vorbei – sie kämpfen ja für dice gute Sache!

Auf der Flucht geraten dice Söldner …

Während sich dice Söldner mit Limbani auf der Flucht befinden, entwickeln der Präsident und der südafrikanische Rassist Coetzee nach ein paar Gesprächen unvermittelt eine geradezu symbiotische Beziehung – bei Coetzee führt dies gar zu einem kompletten Umdenken! Baldheaded darauf treffen die Männer auf den weißen Priester Father Geoghagen (Frank Finlay), der ihnen die Leviten liest. Ein paar humanistische Feigenblätter haben einer zünftigen Gewaltorgie noch nie geschadet. Komplett absurd gerät das Ganze, wenn einer der Söldner Colonel Faulkner gegen Ende „Wofür haben wir gekämpft, Sir?" fragt und der antwortet: „Ich weiß es nicht". Aber ich weiß es: Ihr habt für Geld gekämpft, das wolltet ihr doch and then! Das gilt natürlich auch für die Schauspieler. Speziell dice fünf Top-Stars dürften üppiges Salär eingestrichen haben, was es ihnen erleichterte, darüber hinwegzusehen, dass im Apartheid-Staat gedreht wurde. Vielleicht war es ihnen auch egal. Dem Vernehmen nach war Hardy Krüger mit dem Resultat aber gar nicht zufrieden, was er in erster Linie am Action- und Western-Regisseur Andrew 5. McLaglen („McLintock!") festmachte. Der wäre am 28. Juli 2020 100 Jahre alt geworden – er starb am thirty. August 2014 im Alter von immerhin 94 Jahren.

Und Action!

Lassen wir den moralischen Aspekt einmal außen vor, bekommen wir ein kernig-brutales Activeness-Abenteuer zu sehen, in welchem Männer noch Männer sein dürfen. Das üppige Ensemble bringt es mit sich, dass sich das Publikum fragt, wer von den „Guten" denn wohl am Ende überleben wird. Die Action weiß zu gefallen, wenn man derlei Geballer und Explosionen aus den 1970er- und 1980er-Jahren zu schätzen weiß (so wie ich, ähem). Insgesamt gut anzuschauen, wenn man ihn rein als Spektakel goutiert. Volition homo sich ernsthaft mit „Die Wildgänse kommen" auseinandersetzen, sollte human being allerdings die zwischen Zynismus und Heuchelei schwankenden Untertöne nicht ignorieren.

… unter schweren Beschuss

Als militärischer und technischer Berater wirkte Mike Hoare bei den Dreharbeiten mit, der im Februar 2020 im Alter von 100 Jahren in Südafrika starb. Hoare war viele Jahre als Söldner in Afrika tätig und erlangte mit der Vermarktung seiner Erlebnisse Wohlstand und zweifelhaften Ruhm. Der von Richard Burton verkörperte Allen Faulkner beruhte in Teilen auf Hoare und dessen Taten. 1964 hatte Hoare im Kongo die Söldnereinheit „5 Commando ANC" als Teil der Armée Nationale Congolaise aufgestellt. Der Trupp hatte Wildgans-Abzeichen an den Uniformen, was dem Film sogar den Namen gab. Für diese Abzeichen wiederum ließ sich der Ire Hoare von den „Wild Geese" inspirieren, irischen Söldnern, die auf der Flucht vor ihren englischen Unterdrückern ab dem ausklingenden 16. Jahrhundert in kontinentaleuropäischen Armeen anheuerten.

Auftakt der Söldnerfilm-Schwemme

Söldnerfilme gab es schon vor „Die Wildgänse kommen". Genannt sei beispielhaft André De Toths „Ein dreckiger Haufen" (1969) mit Michael Caine. Auch „Das dreckige Dutzend" (1967) kann mit etwas gutem Willen als Söldnerfilm durchgehen, auch wenn die Soldaten eher unfreiwillig in den Kampf ziehen. Und wenn wir den Blick auf den Western ausdehnen, ist der große Klassiker „Die glorreichen Sieben" (1960) natürlich ebenso ein lupenreiner Söldnerfilm wie der Western „Die gefürchteten Vier" (1966) von Richard Brooks. Wie auch immer, „Dice Wildgänse kommen" bildete den Auftakt einer Welle von Söldner-Actionstreifen, die besonders in Italien hochschwappte und ab Mitte der 1980er-Jahre abebbte.

Coetzee (50.) schleppt sich mit Präsident Limbani ab

Richard Burton und Roger Moore sollten ihre Rollen in einer Fortsetzung erneut übernehmen, doch Burton starb kurz vor Drehbeginn, und Moore stieg daraufhin aus, weil er das Skript ohnehin nicht mochte. „Wildgänse 2" etabliert daher Edward Fox als Allen Faulkners Bruder Alex, der in Zusammenarbeit mit einem anderen Söldner (Scott Glenn) keinen Geringeren als Rudolf Heß (Laurence Olivier) aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau befreien soll. „Die Rückkehr der Wildgänse" von 1986 hingegen hat überhaupt nichts mit „Die Wildgänse kommen" zu tun, der Streifen trägt im Original den Titel „Cobra Mission".

Ein Hit – nur nicht in den Us

An den Kinokassen erwies sich „Die Wildgänse kommen" als veritabler Striking (daher auch die Söldnerfilm-Schwemme). Lediglich in den U.s.a. blieb der Erfolg aus, weil der dortige Verleih kurz nach Kinostart bankrottging. Angeblich ist der Film in den Vereinigten Staaten deswegen bis heute wenig bekannt – trotz der fünf großen Stars Burton, Granger, Harris, Krüger und Moore (allerdings allesamt Europäer). Burt Lancaster war für den Part von Richard Harris vorgesehen gewesen, das hätte dem Film sicher US-Schub gegeben. Er stieg aber vor Beginn der Dreharbeiten aus oder wurde dann doch nicht besetzt.

In Federal republic of germany gut erhältlich

Beschaffungsprobleme gibt es hierzulande nicht, ein paar Blu-ray- und DVD-Auflagen der remasterten Version des Films sind problemlos zu finden. Zuletzt hat Pidax Film „Die Wildgänse kommen" im Apr 2019 auf Blu-ray und DVD veröffentlicht. Im Bonusmaterial finden sich sehenswerte Featurettes über die Entstehung des Films. Ich schaue gern Exploitationfilme und kann dann über gerade im Sektor der Kriegs-Activity häufig vorkommende politische Unkorrektheiten gnädig hinwegsehen. Das gilt auch in diesem Fall, der aufgrund der Top-Stars in der Besetzung ein bemerkenswertes Exemplar darstellt. Die Frage, ob der Klassiker-Status berechtigt ist, magazine je nach Sichtweise zu unterschiedlichen Antworten führen.

Nicht alle Söldner werden ihre Heimat wiedersehen

Alle bei „Dice Nacht der lebenden Texte" berücksichtigten Filme von Andrew V. McLaglen haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Richard Burton, Stewart Granger, Richard Harris, Hardy Krüger und Roger Moore unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 5. April 2019 als Blu-ray und DVD, 2. Dezember 2014 als Blu-ray (Cinema Treasures), fifteen. April 2010 als Blu-ray und 2-Disc Special Edition DVD

Länge: 129 Min. (Blu-ray), 125 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: The Wild Geese
CH/GB 1978
Regie: Andrew V. McLaglen
Drehbuch: Reginald Rose, nach einem Roman von Daniel Carney
Besetzung: Richard Burton, Roger Moore, Richard Harris, Hardy Krüger, Stewart Granger, Winston Ntshona, John Kani, Jack Watson, Frank Finlay, Kenneth Griffith, Barry Foster, Ronald Fraser, Ian Yule, Patrick Allen
Zusatzmaterial: „Der Flug der Wildgänse" (15:xiii), „The Final of the Gentlemen Producers" (37:21), „Die Restauration" (9:03), „Privatkrieg der Hollywood-Stars" (24:37), Originaltrailer, Trailershow
Label 2019: Pidax Film
Vertrieb 2019: Al!ve AG
Label/Vertrieb 2010 & 2014: Ascot Elite Home Entertainment

Copyright 2020 by Volker Schönenberger

Szenenfotos & Packshots: © Ascot Elite Home Amusement / Pidax Film

Source: https://dienachtderlebendentexte.wordpress.com/2020/07/28/die-wildgaense-kommen/

Posted by: kimvithopipatch.blogspot.com

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